Diagnostik u. Therapie von Hörstörungen

„Nicht Sehen können trennt von den Dingen. Nicht Hören können trennt von den Menschen.“ -Immanuel Kant (1724 - 1804)

Hörstörungen sind  vielfältig: Sie können schon von Geburt an bestehen, degenerativ mit dem Altern auftreten oder erworben werden, sowie schleichend oder akut auftreten.

Man unterscheidet zwischen Schallempfindungsschwerhörigkeiten im Innenohr oder vom Hörnerven sowie  Schallübertragungs-/Schallleitungsschwerhörigkeiten und deren Kombinationen.

Chronische Mittelohrerkrankungen mit Trommelfelllöchern und/oder Probleme mit  der Schallübertragung durch die Gehörköchelkette (Otosklerose, Fehlbildungen im Mittelohr, entzündliche Veränderungen etc.) führen meist zu Schallleitungsschwerhörigkeiten oder kombinierten Schwerhörigkeiten.  Bei Kindern können Paukenergüsse zu Schallleitungsschwerhörigkeiten führen und zu Sprachentwicklungsverzögerungen führen.  Die Liste lässt sich lange fortführen.

Wir bieten für alle Altersgruppen Hörteste an.

Mit Hilfe des Mini Audio Testes (MAT), der von Mitgliedern des Berufsverbandes für HNO entwickelt und zur Verfügung gestellt wurde, können Sie selber schon orientieren testen, ob eine hno-ärztliche Vorstellung sinnvoll erscheint. Im Zweifel sollte immer eine Abklärung erfolgen.  Eine frühzeitig erkannte und therapierte Hörstörung ist essentiell.

„Nicht Sehen können trennt von den Dingen. Nicht Hören können trennt von den Menschen.“ Immanuel Kant (1724 - 1804)

 

zum Mini Audio Test (MAT)

 

Akut aufgetretene Schwerhörigkeiten, insbesondere mit Tinnitus und/oder Schwindel, sollten schnell eine HNO Abklärung zugeführt werden.

Die Hörsturztherapie wird seit 2008 nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen unterstützt. Nach Leitlinien der HNO Gesellschaft wird ein oral einzunehmendes, ausschleichendes Cortisonschema empfohlen. Früher wurde dieses Schema im Rahmen eines stationären Aufenthaltes über Infusionen verabreicht. Dies ist heute nur noch die Seltenheit und auch nicht nötig.

Alternativ wird seit einigen Jahren begleitend, anschließend oder auch  alleinig eine sogenannte Intratympanale Cortisontherapie (ITC) durchgeführt. Diese ist v.a. sinnvoll bei Patienten, die bei dem Einsatz von Cortisontabletten erhebliche Nebenwirkungen zu erwarten hätten (Patienten mit Bluthochdruck, Diabetes, Glaukom, Magen- Darm-Beschwerden, psychischen Erkrankungen, Schwangere, ältere Patienten o.ä.) oder wenn noch Beschwerden bestehen.

Bei Hörsturz und Tinnitus mehr als nur eine Alternative

Die Intratympanale Cortisontherapie erweitert das Spektrum der Behandlungen bei akutem Tinnitus und Hörsturz und stellt auch eine Alternative für Diabetiker dar, da das Cortison nicht in die Blutbahn gelangt und somit keinen Effekt auf den Blutzuckerspiegel hat.

Wie kommt es zu einem Hörsturz oder einem Tinnitus?

Die Auslöser eines Hörsturzes sind vielfältig und medizinisch noch nicht vollständig geklärt. In vielen Fällen liegt aber eine verminderte Durchblutung der sehr feinen Arterien des Innenohrs vor. Durch diese Durchblutungsstörung wird die Funktion der wichtigen Sinneszellen gestört.

Weitere mögliche Ursachen eines Hörsturzes sind:

  • Virale oder bakterielle Infektionen
  • Funktionsstörungen der Nervenbahnen des Innenohres
  • Überdruck oder Flüssigkeit in der Hörschnecke
  • Starke Lärmeinwirkung
  • Stress, psychische Überlastung
  • Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Ähnlich verhält sich die Lage beim Tinnitus. Auch hier stehen die Durchblutungsstörungen im Innenohr im Verdacht, das störende Ohrgeräusch zu verursachen. Hinzu kommen Lärmschäden, organische oder psychische Erkrankungen, Probleme an der Halswirbelsäule und im Zahn-Kiefer-Bereich (muskuläre Verspannungen).

Klassische Behandlungsmöglichkeiten

Um die Durchblutung im Innenohr zu verbessern, kann der Patient durchblutungsverbessernde Substanzen als Infusion oder in Tablettenform zu sich nehmen. Leider sind diese Therapien nicht in allen Fällen erfolgreich.

Durchführung der Intratympanalen Cortisontherapie

Bei der Intratympanalen Cortisontherapie wird das Cortison durch eine Injektion direkt in das Mittelohr verabreicht. Daher auch die Bezeichnung  als „lokale Cortisontherapie“.

Die Behandlung kann zusätzlich zur oralen Cortisontherapie/Infusionstherapie oder auch als eigenständigeTherapieform erfolgen.

Wie läuft die Behandlung ab?

Nach einer Lokalanästhesie des Trommelfells erfolgt die Injektion des Medikaments durch das Trommelfell in die Paukenhöhle. Durch die Betäubung ist die Therapie nicht schmerzhaft. Als Nebenwirkung kann kurzzeitiger Drehschwindel auftreten. Da das Cortison nicht in die Blutbahn gelangt sind die üblichen Nebenwirkungen des Medikaments nicht vorhanden.